Wenn fast alle Wagen und Kleinbusse des ZfsA sich auf den Weg machen ist klar: Es ist Peace-for-JUH-Wochenende. Diesmal hieß das Ziel Ergeshausen, gelegen im rheinland-pfälzischen Naturpark Nassau. Mit gut 40 Personen – Kinder, Jugendliche, Mitarbeiter und Leitung – füllte sich das CVJM Ferienhaus Lindenmühle bis unters Dach. Ein unterhaltsames Kennenlernen bestimmte den Anreiseabend. Der Samstag und der Sonntag gestalteten sich dann im wahrsten Sinne „wert-voll“. Schnell wurde klar, die uns im ZfsA verbindenden Werte sind wie ein Puzzle. Es fügt sich zusammen aus den zentralen Begriffen: Toleranz, Respekt, Hilfsbereitschaft, Gerechtigkeit und Gemeinsamkeit. In Kleingruppen wurde versucht zu begreifen, zu erfühlen und zu verstehen, was diese Werte in der Gesellschaft bedeuten und wie sie im eigenen Alltag gelebt werden können. Am Ende der Auseinandersetzung, die auch musikalische, künstlerische und spielerische Annäherungen einschloss, stand die Erkenntnis: Werte sind stets subjektiv und persönlich definiert. Was aber alle im ZfsA als Wertegemeinschaft eint, ist die Hoffnung, den Sinngehalt dieser mitmenschlichen Werte zu leben und als bezeugtes Friedensversprechen in alle Gruppen zu tragen. Dass bei allem „geistigen Handanlegen“ das Leibliche nicht zu kurz kam, ist dem Einsatz von Heidi Auner und Marlene Förster zu danken. Ein toller Peace-for-JUH-Workshop, an den eine Würfelkonstruktion im Haupthaus noch eine Weile erinnern wird, hinterlässt hoffentlich bei allen Beteiligten und darüber hinaus einen bleibenden Eindruck.
Verschieden als Personen – verbunden als Wertegemeinschaft
Wie leite ich eigentlich richtig …?
Keine einfache Frage für junge Gruppenleiter und -leiterinnen. Ihr fachliches Know-how können sie tagtäglich in der Praxis erproben und erweitern. Wer darin gut ist, nimmt meist eine Perspektive als Führungskraft in den Blick. Doch auch das Handwerkszeug zum Führen eines Teams will gelernt sein. Aus diesem Grund organisierten die ZfsA-Fachbereichskoordinatoren Gabriele Jungen-Imdieke und Guido Lusetic eine Inhouse-Schulung für die jungen KollegInnen. Inhalt des mehrstufigen Seminars: Die theoretische und praktische Vermittlung des Grundlagenwissens „Führen und Leiten“.
Auf dem abwechslungsreichen Programm standen Erfahrungsaustausch, szenisches Fallverstehen, Übungen und Diskussionen. Zwischen den Einheiten blieb genügend Zeit, das neu Gelernte anzuwenden und auch als Führungspersönlichkeit zu wachsen. Das zeigte sich vor allem bei der großen Abschlussveranstaltung Ende September. Hier stellten die Teilnehmenden im Rahmen von gruppendynamischen Übungen ihre Führungsqualitäten und oftmals auch ihre Nervenstärke unter Beweis. Zur Belohnung für das Engagement glühte der Grill und es ging zum gemütlichen Teil des Kurses über. Dieser „Nachwuchs“, da sind sich die beiden Mentoren sicher, wird einen guten Weg gehen – mit Spaß an Teambuilding und -führung!
Zwei neue ZfsA-Gruppen feiern Eröffnung
Gleich zweimal hieß es Ende September beim ZfsA: Herzlichen Glückwunsch zum Einzug! Sowohl die Kriseninterventionsgruppe (KIG) als auch eine zweite Intensivwohngruppe (IPG2) bezogen ihr neues Zuhause. Mit der Einrichtung reagiert das ZfsA auf den hohen Bedarf an intensiven Betreuungsplätzen für Kinder und Jugendliche, die sich in schwierigen oder krisenhaften Situationen befinden. Dabei zeigte bereits der erste Blick in die freundlichen Räumlichkeiten den Anwesenden: Die beiden Wohngruppen sind gute Orte zum Leben. Sechs gemütlich und modern eingerichtete Einzelzimmer, teilweise mit Blick auf den „Frankenberger Dom“, warten beispielsweise auf die Bewohner und Bewohnerinnen der IPG 2.
Die kirchliche Einsegnung durch Pfarrer Redmer Studemund und Gemeindereferent Christoph Urban gehörte dann auch zu den Eröffnungsfeierlichkeiten. Gemeinsam mit VertreterInnen der Jugendämter, der Pfarrgemeinde St. Gregor und allen GruppenleiterInnen des ZfsA wurde dann eine erste kleine „Hausparty“ gefeiert. Wenn es nach den Wünschen der jungen Bewohner und Bewohnerinnen geht, wird es wohl nicht die letzte sein … Eine gute Zeit allen neu Eingezogenen!
Achtung: frisch gestrichen! Café Welcome renoviert dank großzügiger Spende

Dirk und Undine Courté (l. u.r. sitzend) überzeugten sich vor Ort, dass Ihre Spende im Café Welcome gut investiert ist.
Hoppla, was ist denn hier passiert? Wer seit letzter Woche ins Café Welcome am Branderhofer Weg kommt, staunt über das neue, frische Ambiente. Zum Gespräch einladende Tischgruppen, ein gemütliches Sofa und viele nette Details sorgen dafür, dass der Name Café Welcome sofort eine Wohlfühl-Umsetzung erfährt. Zu verdanken ist die Auffrischung einer Spende der alt eingesessenen Aachener Vermögens- und Unternehmensberatungsfirma J. Courté & Co. KG. Das Café Welcome ist seit vielen Jahren das kommunikative Herz des Zentrums für soziale Arbeit Burtscheid. Hier verbringen unbegleitete minderjährige Flüchtlinge in geschützter Atmosphäre Zeit und können mit Mitarbeitern des Jugendamtes ihre Zukunft besprechen. Aber auch das Team des ZfsA, Hausbewohner und Nachbarn schätzen die Räumlichkeiten für ein Zusammenkommen in netter Atmosphäre. War die Courté-Spende schon für sich ein Hauptgewinn, so brachte sie noch einen Stein ins Rollen. Aufgrund der Zeitungsnotiz über die Café-Renovierung sponserte ein Präsidiumsmitglied der Alemannia Aachen spontan Tickets für das nächste Heimspiel. Dass die Alemannia dieses mit 4:1 gewann, toppte die ZfsA-Woche endgültig. Tausend Dank allen Unterstützern!
Die Botschaft von „Eid al Adha“: grenzenlos vertrauen und helfen!
Der 1. September war für die meisten Deutschen ein normaler Freitag. Für die weltweit über 1,5 Milliarden Muslime dagegen war es ein spirituell wie emotional besonderer Festtag. „Eid al Adha“ – das islamische Opferfest wurde überall zusammen mit Freunden und Gästen gefeiert. So auch im Zweifaller Haus des ZfsA. Gerade die muslimischen Jugendlichen des Zentrums, die ohne Verwandtschaft in Deutschland leben, freuten sich das Fest in großer Runde zu begehen. Denn gekommen waren Freunde aus allen ZfsA-Gruppen – muslimisch und nicht-muslimisch. Jeder Gast wurde traditionell mit einem Glas Milch und einer Dattel begrüßt. Danach führten Koranzitate und islamische Bittgebete – stets von den Jugendlichen übersetzt aus dem Arabischen ins Deutsche und ins Paschtu – in die Feier ein. „Eid al Adha“ erinnert an die Prüfung Ibrahims, der sich bereit erklärte, seinen Sohn für Gott zu opfern. Dieses Vertrauen belohnte Gott und schickte ihm ein Schaf, um es an Stelle des Kindes zu opfern. Die Themen Vertrauen, Versöhnung und Hilfsbereitschaft wurden noch weiter vertieft, bevor das Buffet alle Anwesenden einlud. Ebenso wie in der Musikauswahl spiegelte sich hier auf schönste Weise die kulturelle Vielfalt. In diesen Stunden gelang in Zweifall eine religiöse und kulturelle Annäherung, wie sie überall auf der Welt wünschenswert wäre. Unser Dank gilt allen Helfern und Helferinnen, die das diesjährige „Eid al Adha“ so besonders gemacht haben.